(Editorial MOSAIK MAI 2013)

 

 

   News von der Abfallfront

 

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner

 

Pünktlich nach einer langen Winterpause melde ich mich wieder mit aktuellen und interessanten Themen aus der Abfall- und Ressourcenwirtschaft.

Haben Sie sich auch schon gefragt, wie sich die Abfallbewirtschaftung in unserer Gemeinde entwickelt und wo allenfalls Optimierungsmöglichkeiten liegen? Wie hoch die PET oder Altglas Verwertungsquote liegt? Über diese und weitere Fragen möchte ich Sie informieren.

Für das Jahr 2011 liegt die Gesamtabfallmenge bei 360 kg/Einwohner, das sind 2 kg weniger als im Vorjahr. Die Gesamtmenge blieb damit gegenüber dem Vorjahr praktisch stabil. Beim Normalhaushalt nahmen die Fraktionen Kehricht und Papier leicht ab. Der Kehrichtanteil verharrte wie bereits im Vorjahr auf 40% Dem Trennen und Recyceln der Abfälle wird von vielen Gemeinden, auch von Bachenbülach, ein höherer Stellenwert beigemessen als dem Grundsatz der Abfallvermeidung. Aus diesem Grund sinken die Gesamtmengen nicht deutlicher. Die Gesamtkosten haben sich gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich verändert. Ob sich diese Kosten verändern, hängt nicht zuletzt von den Tarifen der Kehrichtverbrennungsanstalt (KVA) ab und von der Erlössituation an den Wertstoffmärkten.

Die Pet Verwertungsquote hat einen neuen Rekord gebrochen. Es wurden im Jahr 2011 durch vorbildliches Verhalten 81% Pet korrekt entsorgt und rezykliert. Pet Sammlung über den Handel ist ökologisch und wirtschaftlich gesehen die beste Lösung. Pet-Sammlungen durch die Gemeinde machen wenig Sinn, wenn es im Ort Detailhändler gibt. Mit Informationskampagnen wird versucht, die Mengen noch vermehrt zu den Verkaufsstellen zu lenken, die einen Rücknahmeauftrag haben und damit auch die Gemeinden entlasten. Nur gemeinsam können wir den vorgezogenen Recyclingbetrag von momentan 1,8 Rappen pro Flasche niedrig halten.

Die Sammelquote von Altglas liegt bei sagenhaften 94%. (Aluminium 91%) In Tat und Wahrheit ist die Rücklaufquote allerdings deutlich tiefer, denn schätzungsweise knapp 7 % der Tonnagen sind Fremdstoffe, die mühsam aus dem Altglas aussortiert werden müssen. Leider ist die Verunreinigungstendenz steigend und der Aufwand für die Aufbereitung des Altglases nimmt zu. Dadurch erzielen Gemeinden oder Zweckverbände tiefere Altglaserlöse.

Stetige Sensibilisierungsmassnahmen sind unerlässlich, denn ohne das engagierte Mitwirken der Konsumenten funktioniert das Schweizerische Recycling System nicht. Mindestens so wichtig ist es aber, gute infrastrukturelle Voraussetzungen für ein effizientes Entsorgungsverhalten der Konsumenten durch den Detailhandel und die Gemeinde zu schaffen und weiter zu entwickeln.

Versuchsweise und befristet wurde ab April 2013 die Öffnungszeit in unserer Entsorgung jeweils am Samstagmorgen um eine halbe Stunde verlängert. Damit tragen wir dem Wunsch von einigen Berufstätigen oder Langschläfern Rechnung. Mit einer verschärften Eingangskontrolle möchten wir aber vermeiden, dass Bachenbülach durch erweiterte Öffnungszeit zum attraktiven Entsorgungsmekka für die umliegenden Gemeinden wird.

Gerne möchte ich Sie noch auf den „Nationalen Clean-up-day 2013“ am Samstag den 21. September aufmerksam machen. An diesem Tag sollen in der ganzen Schweiz an verschieden Orten durch Gemeinden, Städte, Schulen, Vereine und Organisationen lokale Clean-up-Aktionen durchgeführt werden. Ich werde in Kürze detaillierter darüber informieren. Momentan bitte ich Sie dieses Datum für Ihre Teilnahme an diesem Event zu reservieren.

Übrigens: genau vor 25 Jahren im Wonnemonat Mai hat sich die Gemeinde Bachenbülach als Pioniergemeinde im Kanton Zürich bereits Gedanken über eine weitere umweltgerechte Entsorgung gemacht und den gebührenpflichtigen Kehrichtsack eingeführt. Lassen wir in unserer trauten und idyllischen Wohngemeinde weitere Vorbild- und Pioniertaten folgen. „Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland.“

 

Walter Dietrich

Ressortvorsteher Gesundheit und Umwelt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Walter Dietrich

Ressortvorsteher Gesundheit und Umwelt