Begrüssung SVP-DV vom 24.08.2017 

 

Herr Kantonalpräsident geschätzte Mitglieder der eidgenössischen, kantonalen und kommunalen Räte, liebe SVP’lerinnen und SVP’ler, liebe Gäste.

 

Es ist mir eine grosse Freude, Sie alle im Namen der SVP Bachenbülach da bei uns, in unserem ländlichen Dorf begrüssen zu dürfen.

Die Meisten von Ihnen werden den Namen Bachenbülach mit dem täglichen Stau auf der A51 in Verbindung bringen. (10 km kant. Autobahn, 3 Jahre Bauzeit, Kosten 186 Mio.) Unser Dorf zählt rund 4‘100 Einwohner. Der Ausländeranteil beträgt knapp 30 % aus gegenwärtig 58 Herkunftsländern.

Das sind zugegebenermassen real existierende Probleme, aber unser Dorf hat viel mehr zu bieten, durchaus auch viel Positives. In Bachenbülach sind über 200 Gewerbe-und Handelsbetriebe und Einkaufszentren mit mehr als 1‘500 Arbeitsplätzen ansässig.

Der grösste Arbeitgeber ist jedoch Kompogas-Grüngut-Verwertungsanlage. Dort arbeiten während 24 Stunden an 365 Tagen Millionen von fleissige nimmersatten Arbeiter ohne Überzeitzuschläge und ohne Absenzen. Die Mikroorganismen gewinnen aus Bioabfällen erneuerbare Energien in Form von Elektrizität, genutzter Abwärme und Methangas und schonen damit natürlichen Ressourcen für unsere Zukunft.

Unser Gemeindegebiet umfasst 429 ha. Davon sind 39% Wald, 34 % Landwirtschaftsfläche und 14 % Siedlungsgebiet. Nebst den grossen Waldflächen ist auch das Naturschutzgebiet entlang der Panzerpiste und der römische Gutshof zu erwähnen, wo nationale Bedeutung hat.

Das sind nur ein paar Beispiele die zeigen, dass wir die Natur direkt vor der Haustüre und darum auch ideale Voraussetzungen für Erholung und Freizeitaktivitäten an der frischen Luft haben.

Stichwort Freizeit:

Unser Dorf hat 27 Vereine, vom Familiengartenverein bis zum Natur- und Vogelschutzverein, nicht zu vergessen die Böhmisch-Mährische Volksmusikkapelle, die Sie vorher spielen gehört haben.

Wie Sie sicher alle wissen, ist Bachenbülach auch ein attraktiver Ort für die Historiker unter Ihnen. Da haben wir einiges zu bieten. So befinden sich diverse Spuren aus der Römerzeit auf unserem Dorfgebiet, auch wenn zugegebenermassen heutige Bauherren weniger Freude haben, wenn im Aushub entsprechende Relikte gefunden werden und die Archäologie wegen ein paar Tonscherben auf den Platz gerufen wird.

Die Grabhügel im Höhragenwald sind die ersten Funde in der Frühgeschichte auf Gemeindegebiet. Sie gehen auf die Zeit von 800 – 450 v. Chr. zurück.

Seit 1412 gehörte Bachenbülach bis 1798 zur Vogtei Bülach. Nach Jahren der Zugehörigkeit zu Bülach haben dann die Bachenbülacher über viele Jahrzehnte für ihre politische Selbstständigkeit gekämpft.  Dafür hat dann der Kantons- und Regierungsrat im Jahr 1849 endlich Grünlicht gegeben.

Während den ersten hundert Jahren in seiner politischen Selbständigkeit ist das aufmüpfige Bauerndorf durchschnittlich um eine Person pro Jahr gewachsen. Also weit unter dem Landesdurchschnitt der Schweiz.

Mitte des 20. Jahrhunderts ist dann für Bachenbülach der Wendepunkt gekommen. Zusammen mit Bülach ist das Riedland melioriert und nutzbar gemacht worden. Die stetig steigende Zahl der Arbeitsplätze in der Bülacherindustrie und der Bau des nationalen Flughafens im Kloten haben eine rasch steigende Nachfrage nach Wohnraum im Zürcher Unterland bewirkt. Die Anfragen nach bebaubaren Parzellen haben sich in Bachenbülach enorm vermehrt.

Sehr früh und vorausschauend hat die Gemeinde bereits 1955/56 erstmals eine Bauordnung und 1963 einen Zonenplan erlassen, wo auch grössere Überbauungen zuliess. Damit waren die Grundlagen für eine erfolgreiche steuerbare, bauliche Dorfentwicklung gegeben.

Ab 1968 ist das Dorf förmlich explodiert. 1961 war die Zahl der Einwohner 985, zehn Jahre später ist sie bereits um das Dreifache gewachsen. Das beschauliche Bauerndorf entwickelte sich in wenigen Jahren zu einer multikulturellen Gemeinde mit einem hohen Ausländeranteil.

Das multikulturelle Zusammenleben in unserem Dorf funktioniert mehr oder weniger problemlos –  aber nur dank grossen Integrationsbemühungen, die nicht gratis zu haben sind.

Es schleckt keine Geiss weg, dass die hauptsächlichen Ursachen von unseren finanziellen Sorgen in der Bevölkerungsstruktur zu suchen sind. So sind über die Hälfte der Sozialhilfebezüger in unserem Dorf ausländische Staatsbürger, während der kantonale Durchschnitt bei knapp einem Drittel liegt.

Lassen Sie mich an dieser Stelle als Gesundheitsvorstand von Babü in Bezug auf die Gesundheitskosten in unserem Land noch etwas Generelles sagen. Wir SVP’ler sind gefordert, für eine freiheitliche und liberale Gesellschaft einzustehen. Das bedeutet aber auch, dass jeder einzelne die Konsequenzen seines Handelns grundsätzlich selber trägt und nicht wegen jedem „Boboli“ nach der Hilfe vom Staat schreit.

Und da, meine sehr verehrten Damen und Herren, muss ich Ihnen aus meiner praktischen Erfahrung leider sagen, dass,  –  wenn es um‘s eigene Portemonnaie geht  –  ideologische Grundsätze plötzlich sehr schnell über Bord geworfen werden  –  und auch Leute, die grundsätzlich an einer bürgerlichen Politik nahe stehen, plötzlich nichts mehr von einem schlanken Staat wissen möchten  –  oder wie man so schön sagt: Wasser predigen und Wein trinken.

Liebe SVP’lerinnen und SVP’ler, es braucht uns, es braucht die SVP. Unsere Partei setzt sich gegen die Bevormundung von unseren Bürgerinnen und Bürger, gegen einen überbordenden Sozialstaat, gegen eine ungebremste Zuwanderung, gegen immer mehr staatliche Regulierung und vieles mehr ein, unter dem gerade auch unser Dorf leidet.

 

Ich wünsche Ihnen allen eine erfolgreiche Delegiertenversammlung, einen kurzweiligen und schönen Aufenthalt bei uns in Babü.

Einen schönen und interessanten Abend

 

 Walter Dietrich

Ressortvorsteher Gesundheit und Umwelt